Ihr umfassender Ratgeber zum Webserver-Monitoring

Webbasierte Applikationen und Dienste sind unverzichtbare Tools für moderne Unternehmen. Ganz gleich, ob Sie Asana für das Projektmanagement, Salesforce für das Customer Relationship Management (CRM), SAP für das Enterprise Ressource Planning (ERP) oder Slack für die Nachrichtenübermittlung nutzen, die Bedeutung dieser Programme und Services für Unternehmen ist sehr hoch. Die Verlagerung zur Remote Work und das exponentielle Wachstum von Cloud-basierten Diensten hat dazu geführt, dass die Bedeutung webbasierter Applikationen und Dienste um ein Vielfaches gestiegen ist.

All diese wichtigen webbasierten Anwendungen und Dienste werden auf Webservern bereitgestellt.

Was sind Webserver?

Webserver sind spezielle Plattformen, die Webdienste wie Websites, webbasierte Applikationen, Dateien und Daten hosten. So wie Mail-Server für die Übermittlung von E-Mails und Datei-Server für die Bereitstellung gespeicherter Dateien optimiert sind, sind Webserver für die Bereitstellung von Websites, webbasierten Programmen und Daten für Kunden optimiert.

Neben der physischen Hardware enthält ein typischer Webserver vier Komponenten: das Betriebssystem, die Webserver-Software, eine Datenbank und eine Skriptsprache. Eine beliebte Kombination dieser Systeme wird als LAMP abgekürzt, was für Linux, Apache, MySQL und PHP steht. Eine weitere beliebte Kombination ist WAMP, was für Windows, Apache, MySQL und PHP steht.

Was sind Cloud-basierte Webserver?

Webserver werden zunehmend in der Cloud gehostet. Service-Provider wie Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure bieten Cloud-basiertes Hosting für Applikationen und Websites an. Zu den Vorteilen des Cloud-basierten Hostings gehören:

  • Keine Investitionskosten: Der Service-Provider trägt alle Kosten für die Hardware.
  • Pay-as-you-go: Kunden zahlen nur für die genutzten Ressourcen auf stündlicher oder monatlicher Basis.
  • Skalierbarkeit: Zusätzliche Ressourcen können sofort bereitgestellt werden, wenn sich der Kundenbedarf ändert.

Was ist Webserver-Monitoring?

Ebenso wie beim Monitoring anderer Server geht es beim Webserver-Monitoring um das Tracking von gesundheits- und leistungsbezogenen Metriken von Webservern.

Einige Beispiele für gesundheitsbezogene Webserver-Metriken sind CPU-Nutzung, Festplattenspeicher, Webserver-Applikationsstatus und SSL/TLS-Zertifikate.

Einige Beispiele für leistungsbezogene Webserver-Metriken sind aktive Verbindungen, eingehende Anfragen, Ladezeit und Antwortzeit.

Dashboard in Checkmk showing data of a web server

Warum ist Webserver-Monitoring notwendig?

Ihre Webserver stellen wichtige Services für möglicherweise Millionen von Kunden weltweit bereit. Sie und Ihre Kunden verlassen sich bei der Erbringung dieser wichtigen Services auf die Webserver. Das Monitoring von Webservern gewährleistet einen sofortigen Überblick und die Kontrolle der Gesundheit und der Performanz. Dies wiederum ermöglicht es Ihnen,

  • im Falle eines Hardware- oder Software-Ausfalls Maßnahmen einzuleiten und
  • proaktive Maßnahmen zu ergreifen, falls die Hardware oder Software überlastet ist und aufgerüstet oder ersetzt werden muss.

Mit dem Webserver-Monitoring erhalten Sie rechtzeitige Benachrichtigungen. Diese ermöglichen es Ihnen, rechtzeitig einzugreifen, damit die Webserver in Betrieb bleiben und eine optimale Leistung der angebotenen Services bieten.

Über das Internet bereitgestellte Services werden in der Regel nicht von einem einzigen Webserver aus betrieben. Um die beste Performanz zu erzielen, die Last auszugleichen und die Ladezeit zu verkürzen, stellen Service-Provider Webserver an mehreren Standorten bereit. Dadurch erhalten Sie den Service von dem Server, der Ihnen am nächsten ist. Mit einem Webserver-Monitoring können Sie wichtige Leistungsmetriken – wie Ladezeit und Latenz  – für Ihre regionalen und globalen Webserver-basierten Angebote überwachen.

Mithilfe des Webserver-Monitorings können Sie auch feststellen, welche Ihrer Websites und webbasierten Services an Popularität gewinnen, z. B. welche Nutzeranfragen kommen. Sie können dann die Skalierung Ihrer Websites planen und andere Änderungen vornehmen, die Ihnen helfen, die erhöhte Nachfrage zu bewältigen.

Das Gleiche gilt auch für Websites, deren Beliebtheit abnimmt. Mit dem Monitoring von Webservern können Sie Probleme – wie z. B. längere Ladezeiten –, die dazu führen, dass Ihre Nutzer auf andere Dienste ausweichen, erkennen und beseitigen.

Was passiert, wenn Webserver nicht überwacht werden?

Wenn Ihre Webserver nicht gemonitort werden, haben Sie keinen Einblick in deren Gesundheit und Performanz. Sie wissen nicht, ob die Webserver die erforderliche Leistung erbringen oder ob User:innen unter der schlechten Performanz der Server leiden. Dies kann zu Mängeln oder der Nichtverfügbarkeit von Diensten führen. Mögliche kurzfristige Folgen können negative Kundenerfahrungen sein, die zu Kunden- und Umsatzverlusten führen. Mögliche langfristige Folgen können Reputationsverluste sein, die zu mangelnder Rentabilität des Unternehmens führen.

Was sind die Herausforderungen beim Webserver-Monitoring?

Die größte Herausforderung beim Monitoring von Webservern besteht darin, ein gutes Kundenerlebnis zu bieten. Dabei kann Sie das richtige und korrekt eingesetzte Monitoring-Tool unterstützen.

Durch Webserver-Monitoring können Sie sowohl das große Ganze als auch die Details im Auge behalten. Der Gesamtüberblick zeigt, ob der Service läuft und wie die Gesamtbelastung der verschiedenen Hardware- und Software-Komponenten aussieht. Wenn Sie sich mit den Details befassen, können Sie spezifische Metriken untersuchen, die eine genaue Momentaufnahme der Benutzererfahrung liefern.

Wenn das Tool beispielsweise meldet, dass der Service nicht funktioniert, dann wissen Sie, dass alle User:innen davon betroffen sind. Sie können dann die möglichen Ursachen untersuchen und an einer Lösung des Problems arbeiten.

Wenn der Service jedoch verfügbar ist und Ihnen ein Alert anzeigt, dass nur eine bestimmte Anzahl von Nutzern unter hohen Ladezeiten leidet, dann wäre Ihr Ansatz ein anderer. Das Problem könnte durch ein Datenbankproblem, durch mehrere simultan gehostete Web-Applikationen oder durch eine übermäßige Belastung eines Programms verursacht werden. Mithilfe von Monitoring-Tools können Sie der Ursache unverzüglich auf den Grund gehen und das Problem beheben.

Die Auswahl des richtigen Server-Monitoring-Tools ist demnach essenziell, um die Herausforderung zu bewältigen.

Checkmk ist ein Tool, das Sie zum Monitoring von IT-Infrastrukturen und Applikationen einsetzen können. Sie können damit alle Arten von Servern überwachen. Es ist einfach zu bedienen und unterstützt die automatische Erkennung und Netzwerkabbildung. Checkmk unterstützt native Agenten für mehrere Betriebssysteme, darunter Windows und Linux, sowie agentenloses Monitoring mit SNMP, WMI, IPMI oder API-basierten Abfragen. Checkmk unterstützt den Großteil der IT-Hersteller und die folgenden Linux-Distributionen: Red Hat Enterprise Linux (RHEL)/CentOS, SUSE Linux Enterprise Server (SLES), Debian und Ubuntu.

Was sind drei Dinge, die Sie bei einem Webserver überwachen sollten?

Es gibt zahlreiche Server-Metriken, die aufgrund ihrer Auswirkungen auf die Performanz wichtig sind. Wir haben uns auf die folgenden drei konzentriert, da sie einen erheblichen Einfluss auf das Kundenerlebnis haben können.

Service-Verfügbarkeit

Sie setzen Webserver ein, um Ihren Kund:innen einen Service wie eine Website oder Web-Applikationen anzubieten. Wenn der Service verfügbar ist, lässt es sich darauf zugreifen und ihn nutzen. Ist er nicht verfügbar, kann dementsprechend niemand darauf zugreifen oder ihn nutzen.

Das Webserver-Monitoring gibt Ihnen einen Überblick über die Verfügbarkeit des Dienstes. Durch Alerts werden Sie benachrichtigt, sobald ein Problem auftritt, das den Service beeinträchtigt. Sie können dann Maßnahmen ergreifen, um das Problem zu beheben und den Dienst wiederherzustellen.

Monitoring the service status of a web server in Checkmk

Hardware-Auslastung

Die Hardware-Auslastung bezieht sich auf die Nutzung der Host-Ressourcen. Der Host ist dabei die Plattform, auf der der Webserver als Service läuft. Zu diesen Metriken gehören die Auslastung der CPU, des Arbeitsspeichers und des Storages. Ist eine dieser Komponenten ausgelastet, wirkt sich dies auf die Leistung des gesamten Systems aus. Die User:innen leiden dann unter verzögerten Antwortzeiten oder sogar ausgefallenen Services.

Das Monitoring der Server-Hardware ermöglicht es Ihnen, Probleme zu vermeiden, bevor sie entstehen. Sie können auch proaktiv Hardware-Upgrades planen oder, falls erforderlich, den Service auf eine Plattform mit leistungsstärkerer Hardware verlagern.

Performance

Die Service-Verfügbarkeit gibt Auskunft darüber, ob die Kunden auf den Service zugreifen und ihn nutzen können. Die Performance geht mehr ins Detail und betrachtet Anfragen pro Sekunde, durchschnittliche Antwort- und Spitzenzeiten. Es beinhaltet auch andere Verbindungsmetriken wie Anfragen und aktive Verbindungen, die Ihnen eine quantitative Einschätzung der tatsächlichen Benutzererfahrung geben.

Wenn die Webserver-Leistung Ihren KPIs entspricht, müssen Sie nichts unternehmen. Werden Ihre KPIs jedoch nicht erfüllt, können Sie geeignete Maßnahmen ergreifen, um das Kundenerlebnis zu verbessern.

Was sind Webserver-Monitoring-Tools?

Webserver-Monitoring-Tools sind spezielle Software-Lösungen, die einen Einblick in die Gesundheit und die Performance von Webservern aus der Perspektive von Hardware, Software, Applikationen und Services bietet.

Diese Tools sammeln relevante Metriken und stellen sie in einem grafischen Format dar, damit sie leicht zu verstehen sind. Sie können mit diesen Tools detaillierte Berichte erstellen, die Trends aufzeigen. So sind Sie in der Lage, die Gesundheit und die Performance über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu bewerten.

Sie können auch Schwellwerte für Metriken Ihrer Wahl festlegen und Benachrichtigungen einrichten. Auf diese Weise werden Sie über entsprechende Entwicklungen informiert und können geeignete Maßnahmen ergreifen.

Wie funktioniert Webserver-Monitoring?

Webserver wie Apache und Nginx melden interne Metriken über eine HTML-Seite. Die Server stellen auch maschinenlesbare Versionen dieser Seiten zur Verfügung, die Tools wie Checkmk regelmäßig für die Erfassung von Metriken analysieren. Die gesammelten Metriken lassen sich auch kombinieren, um benutzerdefinierte Metriken zu erstellen. Anschließend kann die Software diese über verschiedene Visualisierungsmöglichkeiten wie z. B. Dashboards anzeigen.

Dashboard for web server monitoring in Checkmk

Wie richtet man Webserver-Monitoring ein?

Jede Webserver-Konfiguration ist anders und hat ihre eigenen anwendungsbezogenen Anforderungen. Das Tool, das Sie für das Webserver-Monitoring auswählen, sollte Ihre speziellen Anforderungen erfüllen. Außerdem sollte das Tool

  • einfach zu konfigurieren und
  • intuitiv zu bedienen sein.
  • Die Integration mit Applikationen von Drittanbietern unterstützen und
  • skalierbar sein.

Was sind die besten Praktiken für das Monitoring von Webservern?

Im Folgenden finden Sie eine Liste bewährter Praktiken für das Monitoring von Webservern.

Tool mit umfassenden Monitoring-Funktionen verwenden

Der beste Weg, das Monitoring von Webservern zu implementieren, ist die Verwendung einer Lösung, das alle erforderlichen Monitoring-Funktionen bietet. Die Software sollte in der Lage sein, Ihre Webserver zu überwachen, unabhängig davon, ob sie sich in der Cloud, On-Premises oder auf einer virtuellen Maschine befinden. Es sollte Ihnen ebenfalls den erforderlichen Detaillierungsgrad bieten, damit Sie Entscheidungen auf der Grundlage fundierter Erkenntnisse treffen können.

Checkmk ist eine Komplettlösung für das Monitoring der IT-Infrastruktur. Sie können mit Checkmk nicht nur Webserver monitoren, sondern auch Netzwerke, Applikationen, Storage, Datenbanken, die Cloud und das Internet of Things.

Dashboards einrichten

Sie können Dashboards für Ihre Webserver einrichten, die Ihnen eine klare und visuelle Darstellung der wichtigsten Metriken bieten. Mit einem Blick können Sie beurteilen, ob die Dinge gut laufen oder ob Sie ein bestehendes oder sich entwickelndes Problem beheben müssen.

Mit Checkmk können Sie benutzerdefinierte Dashboards für Metriken Ihrer Wahl einrichten. Sie können mehrere benutzerdefinierte Dashboards erstellen, die sich auf bestimmte Bereiche konzentrieren. So können Sie z. B. ein Dashboard für die Hardware-Performance, ein separates Dashboard für die Leistung Ihrer Applikationen und so weiter einrichten. Dadurch erhalten Sie eine enorme Flexibilität beim Monitoring, die Sie nutzen können, um die Gesundheit Ihrer Systeme sicherzustellen sowie Probleme zu erkennen und in kürzester Zeit zu beheben.

Monitoring performance data of servers in Checkmk

Alerts und Benachrichtigungen einrichten

Durch die Einrichtung von Alerts und Benachrichtigungen, die auf Ihre Anforderungen zugeschnitten sind, können Sie die Effizienz Ihres Monitorings steigern und Zeit sparen. Dafür können Sie Schwellwerte für Metriken einrichten, die speziell für Ihre Anforderungen optimiert sind.

Wie helfen Benachrichtigungen dabei, Zeit zu sparen? Wenn Sie eine Benachrichtigung erhalten, wissen Sie genau, welche Metrik(en) ihre Schwellwerte überschreiten. So können Sie sich auf die möglichen Ursachen für diese Alerts konzentrieren und vermeiden, dass Sie Zeit für irrelevante Probleme aufwenden.

Wie helfen Benachrichtigungen dabei, die Effizienz zu steigern? Ohne das Alert-basierte Monitoring müssten Sie das Monitoring-System rund um die Uhr im Auge behalten. Mit einem Alert-basierten Monitoring können Sie sich anderen produktiven Tätigkeiten widmen, z. B. der Planung, Erneuerung und Erweiterung Ihrer IT-Infrastruktur.

Bei der Einrichtung von Alerts ist darauf zu achten, dass diese an das IT-Team gesendet werden, das ihre Bedeutung versteht und entsprechende Maßnahmen ergreifen kann. Wichtig ist auch, dass das Monitoring-System die Benachrichtigungen über die geeigneten Kommunikationskanäle –  SMS, E-Mail usw. – versendet, damit sie vom zuständigen Team rechtzeitig empfangen und bearbeitet werden kann.

FAQ

Was sind Beispiele für Verbindungsmetriken?

Jede Verbindung zu einem Server führt zur Übertragung von Daten zwischen dem Server und dem anfragenden Gerät. Zu den Verbindungsmetriken gehören:

  • Anforderungsrate (Request Rate): die Anzahl der empfangenen Anfragen pro Zeiteinheit. Eine Zunahme oder Abnahme der Request Rate zeigt eine entsprechende Zunahme oder Abnahme des Datenverkehrs an.
  • Antwortzeit (Response Time): die Zeit, die der Server benötigt, um auf eine Anfrage zu antworten. Hohe Antwortzeiten lassen sich auf Probleme mit dem Webserver, dem Host oder dem Netzwerk zurückführen.
  • Aktive Verbindungen: die Anzahl der Benutzeranfragen, die derzeit vom Webserver bearbeitet werden. Eine sehr hohe Anzahl aktiver Verbindungen deutet auf eine hohe Webserver-Last hin. Das kann neue Verbindungen verhindern oder die Antwortzeit für aktive Verbindungen erhöhen.