Tanja Hohenstatt

Hallo Tanja, danke, dass du dir die Zeit genommen hast! Du hast im November 2022 als UX-Designerin bei Checkmk angefangen und bringst fast sechs Jahre Erfahrung im Bereich UX mit. Unter anderem hast du bereits mit der Projekt- und Aufgabenmanagement-Software PAM sowie der 3D-Modell Optimierungssoftware NeoSpace gearbeitet.

Was waren die Gründe, bei Checkmk anzufangen? 

Als erste UX Professional in einem Unternehmen anzufangen, ist immer ein Risiko. Deshalb war ich mir nicht sicher, ob ich bei Checkmk etwas bewirken könnte oder ob ich aufgrund der Firmenpolitik zum Scheitern verurteilt wäre. Was mich jedoch überzeugt, war ein weiteres Gespräch mit meinem Chef, der bei einem Kunden war, um den Rollout von Checkmk zu beobachten und Probleme im Prozess zu identifizieren. Das zeigte mir die nutzerzentrierte Denkweise des Unternehmens und so wagte ich den Sprung ins Ungewisse und habe unterschrieben. Bis heute bin ich froh darüber, denn der Fokus auf die Benutzer ist in der DNA von Checkmk fest verankert.

Wie bist du zu Checkmk gekommen? 

Nachdem ich meinen Abstecher ins Metaverse gewagt hatte, entschied ich mich dafür, einen Job zu suchen, bei dem ich einen positiven Einfluss auf das tägliche Leben der Nutzer haben konnte. Das war der Zeitpunkt, als ich die Stellenausschreibung von Checkmk auf dem Jobportal der GUPA (German Usability Professional Association) gefunden habe. Sie hat sofort mein Interesse geweckt. Open-Source-Software für IT-Administratoren? Klingt super! Also habe ich mich beworben, wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, habe eine UX-Hausaufgabe erledigt und das Jobangebot erhalten.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Mein typischer Arbeitstag hängt davon ab, ob ich von zu Hause aus arbeite, was die meiste Zeit der Fall ist, oder im Büro, was etwa fünfmal im Monat vorkommt.

Wenn ich von zu Hause aus arbeite, fange ich ziemlich früh an, gegen 7 Uhr morgens. Die meisten anderen Kollegen schlafen da noch, daher ist es die perfekte Zeit, um E-Mails, Slack-Nachrichten, Jira-Updates, Forumposts und neue Feature-Anfragen zu bearbeiten. Nach einem Snack oder je nach meinem Schlafrhythmus einer Tasse Schwarztee fange ich an, an laufenden Projekten zu arbeiten. Meistens bereite ich irgendeine Form von User Research vor (z. B. Umfragen, Interviews, Usability-Tests), führe diese durch, analysiere sie, arbeite an Jira-Tickets, kommuniziere mit Entwicklern oder erstelle Wireframes.

Gegen 11:30 Uhr gehe ich ins Fitnessstudio, um mich zu bewegen und Krafttraining zu machen. Etwa 2 Stunden später beginne ich wieder mit der Projektarbeit. Abhängig von Meetings, die glücklicherweise wenige und selten sind, beende ich den Tag zwischen 16:00 und 17:30 Uhr!

Ich habe zwei Dailys um 10:10 Uhr und 10:20 Uhr, da ich in einem teamübergreifenden Entwicklerteam arbeite. Danach: Mehr Projektarbeit!

Bürotage sind im Großen und Ganzen ziemlich ähnlich. Ich lebe in Ulm, daher dauert die Fahrt ins Büro etwa 2 Stunden (je nach Zug), aber ich kann die Zeit im Zug gut nutzen, um zu arbeiten. Einer der entscheidenden Unterschiede am Bürotag ist natürlich die Möglichkeit, direkt mit meinen Kollegen zusammenzuarbeiten und gemeinsam zu Mittag zu essen. Manchmal gehen wir nach der Arbeit etwas trinken, und wir haben sogar angefangen, gemeinsam D&D zu spielen!

Wie du dir vorstellen kannst, sind die Bürotage ziemlich lang, also fange ich möglicherweise am nächsten Morgen nicht schon um 7 Uhr an ;)

Wie sieht eine typische Arbeitswoche für dich aus? 

Montag ist ein typischer Home-Office-Tag. Dienstag ist der Meeting-Tag, an dem wir unser wöchentliches Produktmanagement-Meeting haben. Alle zwei Wochen starten dienstags unsere Sprints, dann nehme ich am Vormittag an der Sprint-Review, -Planning und -Retro von Team Rubicon und der großen Entwickler-Retro nach dem Mittagessen teil. Mittwoch ist mein fester Bürotag in der Woche. Donnerstag ist der perfekte Tag, um Arbeiten zu erledigen, die viel Konzentration erfordern, da es meistens mein Meeting-freier Tag ist. Am Freitag versuche ich, früher als sonst Feierabend zu machen und noch einige Aufgaben zu erledigen, damit ich mit einem Erfolgserlebnis in das Wochenende gehen kann.

Was fasziniert dich am meisten an deiner Arbeit bei Checkmk und was sind deine Aufgaben?

Wie offen und kommunikativ unsere Nutzer sind. Wir haben eine wirklich aktive Checkmk-Community, und alle sind so engagiert, dass ich kein Problem habe, sie für Interviews, Umfragen oder Usability-Tests zu gewinnen. Das ist wirklich motivierend!

Meine Rolle bei Checkmk ist sehr vielfältig und umfasst im Grunde alles, was mit UX zu tun hat. Da ich derzeit die einzige UX-Expertin bei Checkmk bin, agiere ich als Generalistin mit einem starken Fokus auf User Research.

Um es der Einfachheit halber zusammenzufassen, werde ich einige meiner Aufgaben auflisten:

  • Data-informed UX-Entscheidungen 
  • Sammlung und Bewertung von UX-Opportunities 
  • Bereitstellung der Benutzersicht für die Roadmap-Planung 
  • Überprüfung von Funktionen und Verbesserungen aus der UX-Perspektive 
  • Planung und Durchführung einer monatlichen Umfrage-Reihe 
  • User Research: Interviews, Umfragen, Usability-Tests 
  • UX-Writing: Verbesserung von Texten und Micro-Copy
  • Nutzerkommunikation: Ich bin der Ansprechpartner für alle UX-Probleme im Forum, im Feature-Portal oder per Direktnachricht
  • Erstellung von Wireframes und Prototypen 
  • Workshop-Vorbereitung 
  • Aufbau von UX-Prozessen

Mit welchen Tools arbeitest du in deinem Team?

  • Figma: Für Wireframes, Übergaben an die Entwicklung und sehr selten für Hi-Fi-Mockups
  • Figjam: Für Workshops, Reviews, kleinere Projekte, die keine Wireframes erfordern, Brainstorming, Forschung Analysen. Ich denke, nach Slack nutze ich jedoch Figjam am meisten. 
  • Axure: Für komplexe Prototypen
  • Useberry: Umfragen und nicht moderierte Usability-Tests
  • Slack: Tägliche Kommunikation
  • Zoom & Google Meets: Anrufe, remote moderierte Research
  • Jira: Projektmanagement 
  • Google Cloud: E-Mails, Kalender, Dateispeicherung und sogar unser sehr rudimentäres Research-Repository​​​​​

Was ist dir in deinem Arbeitsleben am wichtigsten? 

Wir verbringen den Großteil des Tages bei der Arbeit, daher ist das Wichtigste für mich, dass es wirklich Spaß macht und dass ich etwas bewirken kann. Für mich ist nichts schlimmer als in einer unangenehmen Umgebung zu arbeiten und ins Leere zu rufen.

Was denkst du, macht Checkmk oder dein Team besonders? 

Definitiv der Fokus auf unsere Nutzerinnen und Nutzer! Um ehrlich zu sein, obwohl ich derzeit die erste/einzige UX-Designerin bei Checkmk bin, bin ich nicht allein. Mit Usern zusammen zuarbeiten, um Probleme zu lösen und Funktionen zu verbessern, ist ein Grundwert, und das zeigt sich wirklich. Es gibt keine Angst vor Feedback, es wird immer als Chance zur Verbesserung und zur Kommunikation gesehen.

Erinnerst du dich an eine besonders interessante, aufregende oder schöne Erfahrung, die du bei Checkmk hattest? Wenn ja, kannst du uns davon erzählen? 

Eines der Dinge, die mir in den Sinn kommen, ist die Checkmk Conference #9. Es war die Erste, an der ich teilgenommen habe, und es war großartig, alle Kollegen persönlich zu treffen, sich auszutauschen und unsere Nutzer kennenzulernen. Für mich war es besonders aufregend, einen Vortrag auf der Konferenz zu halten – das erste Mal, dass ich vor so vielen Menschen gesprochen habe.

Wie gehst du bei der Identifizierung und Priorisierung von UX-Chancen vor?

Ich sammle viel quantitatives und qualitatives Feedback und nutze auch Quellen wie unser Forum, das Feature-Portal oder die G2-Bewertungen als Input. Das hilft mir, einen besseren Überblick über aktuelle Probleme und deren Wichtigkeit zu bekommen. Ich sammle alle angesprochenen Probleme in einer kompakten Tabelle und wende den RICE-Score auf jedes Problem an. Meistens ist der RICE-Score nicht zu 100% genau, aber er gibt einen besseren Überblick über Quick Wins und wichtige Probleme. 

Wir versuchen, so viele Quick Wins wie möglich zu erzielen. Zum Beispiel haben wir in der letzten Version einen Button auf einer Seite von Schwarz auf Grün geändert, um ihn sichtbarer zu machen – ein sehr kleiner Entwicklungsaufwand. Und unsere Nutzer haben es geliebt. Sie waren wirklich glücklich mit der Änderung, da viele von ihnen regelmäßig auf den falschen Knopf klickten und ziemlich frustriert waren.

Welche Rolle spielen Kunden-feedback und Marktforschung in deiner Arbeit? 

Eine RIESEN-Rolle. Es ist mein tägliches Brot. Wir treffen datengestützte Entscheidungen und brauchen daher viele Erkenntnisse über unsere User und Mitbewerber, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Deshalb verbringe ich viel Zeit damit, Interviews, Umfragen oder Usability-Tests durchzuführen.

Wie arbeitest du mit anderen Teams zusammen, wie Entwicklung und Beratung, um Produkte erfolgreich auf den Markt zu bringen?

In meinem Bereich ist es entscheidend, eng mit der Entwicklung zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass meine Vorschläge auch umsetzbar sind. Ich schätze an der Entwicklung auch sehr, dass sie eine einzigartige Perspektive und tolle Ideen haben. Es lohnt sich immer, sie um Feedback zu bitten. Ich nehme auch an den täglichen Meetings von zwei Entwicklungsteams teil, um auf dem Laufenden zu bleiben und bei Bedarf UX-Support zu bieten.

Ich bin sehr froh, dass wir bei Checkmk so viele großartige Consultants haben, die nicht nur ein sehr tiefes Wissen über Checkmk und IT-Infrastruktur haben, sondern vor ihrer Zeit bei Checkmk Nutzer waren. Wie du dir vorstellen kannst, sind sie eine großartige Informationsquelle und können wertvollen Kontext liefern. Außerdem: Sie helfen immer gerne. Die Zusammenarbeit ist sehr wichtig, und zum Glück sieht das jeder bei Checkmk genauso. Wie das kitschige Sprichwort sagt: "Teamwork makes the dream work".

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