Mit WLAN-Monitoring gegen Wi-Fi-Probleme vorgehen

WLAN bietet eine einfache Möglichkeit, um Geräte an das Netzwerk anzubinden. Ein WLAN-Monitoring beziehungsweise eine WLAN-Analyse können dabei helfen, den reibungslosen Betrieb der kabellosen Infrastruktur sicherzustellen.

Das Problem mit schwachen WLAN-Signalen

Jeder Privatanwender kennt vermutlich das Problem, dass er in seiner Wohnung in manchen Ecken keinen guten WLAN-Empfang hat. In einem Bürokomplex kann sich dieses Problem noch einmal verstärken, weil beispielsweise schwere Brandschutztüren, dicke Stahlwände oder sonstige bauliche Hindernisse, die Reichweite des WLAN-Signals stark einschränken. Um eine lückenlose WLAN-Versorgung zu gewährleisten, gibt es verschiedene Möglichkeiten: eine Funkausleuchtung, die Nutzung eines Programms wie Ekahau zur WLAN-Planung oder Ausprobieren.

Letzteres mag ein sinnvoller Lösungsansatz für den Privatanwender sein, der durch eine neue Positionierung seiner Fritzbox oder durch die Nutzung eines WLAN-Repeaters möglicherweise eine bessere WLAN-Abdeckung in seiner Wohnung erreicht.

Liste von WLAN-Umgebungen mit schwachem Signal

Das Probieren mag vielleicht auch noch in einer überschaubaren Umgebung mit einer Handvoll Arbeitsplätzen in einem kleinen Unternehmen funktionieren. In einem größeren Unternehmen, das mehrere Büros, möglicherweise über mehrere Stockwerke hinweg, kabellos anbinden will, ist eine Funkausleuchtung oder ein Tool für WLAN-Planung die realistischere Variante.

Was beeinflusst die WLAN-Verbindung?

Eine lückenlose WLAN-Versorgung ist jedoch keine Garantie für eine problemlose Anbindung. Hier können noch zahlreiche weitere Einflüsse mit reinspielen. Access Points, die den aktuellen WLAN-Standard Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac) unterstützen, funkten sowohl im 2,4- als auch im 5-GHz-Frequenzband. Der vorherige WLAN-Standard Wi-Fi 4 (IEEE 802.11n) sendet hingegen lediglich über das 2,4-GHz-Frequenzband.
Gerade in großen Städten und Mehrfamilienhäusern, wo es viele mit einem WLAN ausgestattete Wohnung auf engem Raum gibt, kann der Funkbereich des 2,4-GHz-Bandes jedoch schnell überlastet sein. Dies liegt daran, dass nicht nur WLAN-Router um die begrenzten Funkkanäle im 2,4-GHz-Band konkurrieren, sondern auch andere Geräte darüber funken, etwa Telefone, Mikrowellen oder Bluetooth-Devices.

Graphische Darstellung der Error-Rate von über WLAN übertragenen Paketen

Sind die Funkkanäle des 2,4-GHz-Bandes überlastet, funktioniert das WLAN nicht oder nur eingeschränkt. Falls es WLAN-Router und die vorhandenen Endgeräte erlauben, reicht es häufig schon aus, auf das 5-GHz-Band umzusteigen. Ist man auf 2,4 GHz angewiesen, kann es helfen, auf einen weniger genutzten Funkkanal zu wechseln.

Mittlerweile sind alle neueren WLAN-Router in der Lage, automatisch den optimalen Funkkanal zu wählen. Fritzbox-Modelle ab FritzOS 7 analysieren zum Beispiel die WLANs in der Umgebung und suchen den optimalen Funkkanal für das eigene Wi-Fi aus. Für Anwender, die keine Fritzbox oder keinen WLAN-Router mit dieser Funktion verwenden, stehen für die WLAN-Analyse zudem verschiedene PC-Programme oder Apps für das Smartphone oder Tablet zur Verfügung, um so die Stärke des WLAN-Signals zu überprüfen, weniger frequentierte Funkkanäle zu finden oder die Geschwindigkeit der WLAN-Verbindung zu messen.

In Unternehmen eignet sich hingegen der Einsatz von speziellen Tools für die WLAN-Analyse, um mögliche Lücken in der Abdeckung zu finden, etwa indem man beispielsweise mit einem Tool wie Ekahau eine WLAN-Heatmap des Büros erstellt und so unter Berücksichtigung des Grundrisses den richtigen Standort und die richtige Anzahl der eingesetzten WLAN Access Points findet.

Zu viele WLAN-Nutzer verursachen große Probleme

In Unternehmen kann es zudem ein Problem sein, dass zu viele Devices an einem Access Point angebunden sind. Da sich alle Geräte die vom AP bereitgestellte Bandbreite teilen, kommt es hier schnell zu einer langsamen Anbindung sowie zu Verbindungsfehlern, etwa weil der AP ausgelastet ist. Im schlimmsten Fall ist das WLAN somit nicht nur erschreckend langsam, sondern kann unter zu vielen Nutzern zusammenbrechen. Es ist also bereits bei der Planung unabdingbar, Bereiche zu berücksichtigen, in denen sich standardmäßig viele WLAN-Nutzer aufhalten, etwa Konferenzräume.

Zwar kann ein heutiger Access Point mit 802.11 ac und MU-MIMO bis zu 100 Clients unterstützen, ob alle angebundenen Devices jedoch auch die benötigten Leistungswerte erhalten, steht auf einem anderen Blatt. Für eine optimale Internet-Bereitstellung sollte man pro Zugangspunkt zwischen 25 und 30 WLAN-Teilnehmer nicht überschreiten.

Für Unternehmen, die bereits den Status der Zugangspunkte ihrer WLAN-Infrastruktur mit ihrer Netzwerk-Monitoring-Lösung überwachen, macht es also durchaus Sinn, weitere Metriken ihres WLANs zu überwachen. So lassen sich beispielsweise die Anzahl der Teilnehmer und die genutzte Bandbreite der Access Points und Router in das WLAN-Monitoring aufnehmen. Diese Daten lassen sich zudem für die Kapazitätsplanung heranziehen.

Zum WLAN-Monitoring gehört unter anderem die Überwachung der Verbindungen des WLAN-Controllers

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