Ep. 8 (Teil III): Hosts in Ordnern verwalten

Hinweis: Alle Videos sind im deutschen Originalton und verfügen über englische Untertitel. Zudem stellen wir für alle Inhalte die Transkripte auf Englisch zur Verfügung.

[0:00:10] Jetzt kommen wir zum dritten Teil unser Trilogie über die Konfiguration von Services und Hosts mit Regeln, und wie versprochen möchte ich jetzt zeigen, wie man Hosts in Ordnern verwaltet. Das mit den Ordnern ist dann sinnvoll, wenn ihr mehr Host habt als eine Handvoll, wenn es dann mal 20, 30, 50 werden, und manche unserer Anwender haben ja durchaus zig Tausende von Hosts im Monitoring.
[0:00:32] Und es ist schon sehr wichtig, dass man da eine sinnvolle Struktur hat. So, mit den Ordnern ist das prinzipiell erstmal sehr einfach, da könnte euch das so vorstellen, wie bei einem normalen Dateisystem, wie bei Linux oder Windows, dass ich einfach Ordner habe, in denen sind wieder Ordner, und zum Schluss sind da eben jetzt nicht Dateien drin, sondern eben Hosts. Es gibt dazu auch einen schönen Handbuchartikel, den möchte ich euch jetzt einfach mal kurz zeigen.
[0:00:56] Also, wenn ihr auf die Homepage geht, dann findet ihr im offiziellen Handbuch im Artikel Host Administration, also Verwaltung der Hosts, die Beschreibung, wie das mit diesen Ordnern geht, und da ist auch eine ganz nette Grafik drin, da sieht man eben, ich habe also diesen Main Folder, das Hauptverzeichnis, was man immer hat, das ist automatisch da, und da kann ich eben Unterordner anlegen.
[0:01:22] Und in den Ordnern kann ich meine Hosts verwalten, und wenn ich das gemacht habe, habe ich nicht nur eine bessere Übersicht, sondern ich kann dann, und ist das Spannende daran, ich kann Attribute wie zum Beispiel Host-Tags am Ordner festmachen, und alle Host in dem Ordner kriegen automatisch diese Attribute, und ich kann sogar noch Ausnahmen definieren.
[0:01:42] Das sieht man dann hier diesem zweiten Diagramm, also ich habe zum Beispiel hier beim Main Folder festgelegt, dass ein Hosts die Tags 'prod' und TCP haben soll, oder mit Labels würde das genauso funktionieren.
[0:01:58] Dann kann ich sagen: im Ordner Network gibt es zusätzlich noch oder als Ersatz für TCP gibt es Tag 'snmp' in dem Fall, und der Host F hat dann nochmal das Tag 'test', anstelle von prod und so ergibt sich dann, dass zum Beispiel der Host F das Tag 'snmp' geerbt hat vom Network Ordner, das Tag 'test' ist hier direkt vergeben.
[0:02:23] Der Host D zum Beispiel erbt das 'prod' von Main Folder und das 'snmp' von dem Network Folder, und der Host A , der erbt einfach alles vom Main Folder, weil auf dem weg dorthin nicht explizit vergeben wurde. Und dieses Konzept ist sehr mächtig, vor allem in Kombination mit den Regeln, wenn man dann über die Tags Regeln vergibt oder ihr könnt auch eine Regel direkt in einen Ordner legen.
[0:02:48] Schauen wir uns das doch einfach mal praktisch an. Zurück zu unserer Monitoringsystem, was wir in dieser kleinen Serie aufgebaut haben. Und ich gehe wie immer in die Host-Verwaltung und sehe jetzt da eine Liste von 6-7 Hosts. Ja, wie komme ich zu meinen Ordnern? Ganz einfach, hier gibt es einen Knopf, den muss man nur finden.
[0:03:07] Da steht drauf 'New folder' und der ist hier. Der - bitte nicht erschrecken: Warum hat dieser Ordner so unheimlich viele Einstellungen?
[0:03:16] Das erkläre ich gleich. Erstmal macht die Basics Settings auf. Das Wichtigste ist der Titel der Ordner, und ich mache jetzt mal das gleiche Beispiel wie im Buch.
[0:03:23] Ich sage hier ein Ordner Networking, ich fülle nicht mehr aus als einfach dieses eine Wort und speichere das Ganze.
[0:03:33] Und wenn ich wieder hoch gehe, sehe ich eben diesen einen Ordner hier, und dann mache ich nochmal noch einen zweiten Ordner, den nenne ich jetzt Servers, und mache auch nicht mehr als einfach zu speichern.
[0:03:45] So, jetzt habe ich eben diese beiden Ordner und jetzt möchte ich einfach die Hosts in die einzelnen Ordner umziehen.
[0:03:53] Das kann ich auf verschiedene Arten machen, am Einfachsten ist, wenn ich wieder die Checkboxen anmache, und dann wähle ich zum Beispiel den Switch aus und sage hier unten select target folder: Networking und mache hier Move to: jetzt ist er da rein gewandert.
[0:04:13] Wenn ich jetzt die ganzen Anderen nach Servers schieben will, kann ich zum Beispiel einfach hier mit dem kleinen Kreuzchen oben allen Checkboxen gleichzeitig einschalten, und sage Move to: Servers, und da sind sie. Der Main Ordner ist jetzt sozusagen leer, da sind keine Hosts mehr direkt drin, und es ist auch eigentlich eine Sache, die wir empfehlen, dass man in Ordner entweder weiter Ordner rein tut oder Hosts. Man kann das Ganze auch mischen, aber es ist etwas unübersichtlich. Also, wenn es nicht einen triftigen Grund gibt, dann legt im Ordner einfach nur entweder weitere Ordner an oder auf der untersten Ebene dann die Hosts.
[0:04:53] Jetzt gehe ich nochmal zu dem Ordner Servers, wenn ihr hier mit der Maus ein bisschen hoch fahrt, seht ihr, dann klappen drei Symbole auf.
[0:05:01] Das Linke ist der Stift, der ist die Eigenschaften von dem Ordner. Den kriege ich auch, wenn ich in den Ordner selber rein gehe, und ganz oben auf Folder properties geht, es also genau dieselbe Maske, und da sind wir jetzt wieder an der Stelle, wo ich vorhin gesagt habe: "ich erkläre es später".
[0:05:18] Wir haben jetzt hier wahnsinnig viele Einstellungen und zwar sind es jetzt alle Eigenschaften, die wir auf dem Host kennen, und die können jetzt eben auch beim Ordner festgelegt werden, und auf den Host vererbt. Also, ich mache jetzt zum Beispiel hier alles, zu bis auf das Letzte, bei My Own Tags, Application. Hier könnte ich jetzt zum Beispiel sagen: Alle Hosts in diesem Ordner sind Webserver. So, und jetzt folgt daraus, dass ein Host, der einem Ordner liegt ein Webserver ist, es sei denn, dieses Tag oder Attribut ist beim Host selber nochmal anders definiert.
[0:06:00] Schaue ich mir nochmal den dbserver01 an. Da ist ja explizit ausgewählt Database Server, das heißt, der würde das Attribut nicht erben.
[0:06:10] Wenn ich aber dieses Kreuz herausnehme, dann seht ihr, dass er jetzt die Eigenschaft Webserver hat, weil die geerbt ist von dem Folder Servers.
[0:06:21] In einer - Wenn ihr die Struktur gut aufbaut, dann werdet ihr sehr wenig solche Ausnahmen brauchen, dann könnt ihr eben die meisten Attribute über den Ordner vererben. Aber im Einzelfall gibt es halt immer die Möglichkeit davon abzuweichen.
[0:06:33] Was wir jetzt Beispiel hier machen können, wenn wir wollen, das können wir sagen: Ich möchte eigentlich von diesen ganzen Hosts die ich vorhin angelegt habe dieses explizite Tag wieder entfernen.
[0:06:45] Ihr könnt natürlich jetzt in jeden reingehen und die Checkbox rausnehmen. Es gibt aber auch hier einen Knopf, der heißt Cleanup, und der hat genau die Funktion explizit festgelegte Attribute zu entfernen.
[0:06:59] Ich sehe jetzt hier in diesem Ordner habe ich zum Beispiel auf allen Hosts die IP-Adresse festgelegt. Die könnte ich jetzt entfernen und über den Ordner vererben.
[0:07:07] Das ist natürlich totaler Blödsinn, weil die soll ja bei jedem Host unterschiedlich sein. Aber ich könnte zum Beispiel die Criticality und die Application von den Hosts entfernen, und damit wieder erreichen, dass über den Ordner vererbt werden.
[0:07:23] Wenn ich jetzt in irgendeinen der Hosts rein gehe, nehmen wir zum Beispiel den dbserver03, dann sehe ich, dass das jetzt eben auch wieder vererbt ist, und bei den Custom Attributes die Criticality eben auch da ist. Die Checkbox ist wieder verschwunden und in dem Fall gibt es den Default-Wert, wieso sie jetzt hier nicht den Ordner? Na, ganz einfach, weil ich in dem Ordner eben dieses Attribut nicht festgelegt habe. Deswegen wird es vererbt vom die Default. Der Rest ist wie gehabt, ich habe jetzt über die Ordnerstruktu meine Host-Tags vererbt, und kann jetzt ganz normal meine Regeln definieren, indem ich wieder mit diesen Tags arbeite.
[0:07:59] Ich kann aber auch eine ganz andere Sache machen, die jetzt neu ist und zwar kann ich Regeln direkt an den Folder hängen, bzw. ist der Folder auch eine mögliche Eigenschaft in der Regel. Gehen wir noch mal zu unseren Regeln, die wir angelegt haben.
[0:08:11] Ich suche wieder nach CPU, suche wieder meine Regel für die Utilization, und nehme einmal die erste von beiden Regeln, und da seht ihr in der zweiten Zeile eine Condition: Nämlich den Folder.
[0:08:24] Und da sage ich: Diese Regel gilt einfach nur noch im Ordner Servers, und das heißt dann auch in allen möglichen Unterordnen.
[0:08:32] Ich speichere, und ihr seht etwas Überraschendes, nämlich diese Regelkette hat sich aufgelöst in eine Kette pro Folder.
[0:08:41] Hier ist ganz einfach die Regel, dass Dinge, die in einem Unterordner festlegt, immer Vorrang haben zudem Hauptordner.
[0:08:50] Das macht auch total Sinn. Das heißt, wenn ihr in dem Services Folder was festgelegt habt, dann ist das natürlich wichtiger und bindender für die Rechner dort als wenn ihr es im Main Directory festgelegt habt. Deswegen gibt es jetzt nicht mehr eine gemeinsame Reihenfolge, sondern eine pro Ordner. Und das ist eigentlich auch schon das Ganze, wie die Ordner technisch funktionieren, das ist ein sehr mächtiges Konzept, um eben eine sehr, sehr große Anzahl von Hosts den Griff zu bekommen.
[0:09:16] Das hat übrigens auch noch einen weiteren Vorteil, wenn ihr einen neuen Host aufnehmt und diese ganze Ordnerstruktur ist intelligent aufgezogen, dann reicht, es wenn der Host in dem Ordner angelegt wird, im Richtigen, und der erbt dann automatisch alle Tags und alle Attribute und das ganze Monitoring wird so aufgesetzt, wie sein soll.
[0:09:34] Jetzt stellt ihr euch sicher die Frage, was ist eine sinnvolle Struktur für Ordner? Wie soll ich meine Ordnerstruktur anlegen, das ist irgendwie gut funktioniert. Nun da kann man jetzt keine generelle Regel sagen, aber es hat sich herauskristallisiert, dass drei wichtige Prinzipien gibt. Die Eine ist eine Strukturierung nach Standort, dann gibt es die Möglichkeit nach Technologie zu strukturieren, dass Dritte ist nach Organisation. Also, das Beispiel Standort könnte ich sagen: Ich habe ein Rechenzentrum in München, eins in Shanghai, eins in Budapest, und kann einfach dafür drei Ordner anlegen.
[0:10:06] Und das hat dann den Vorteil, im verteilten Monitoring zum Beispiel kann ich über die Ordner sehr leicht festlegen, welcher Host von wo aus überwacht wird.
[0:10:14] Eine Gliederung nach Technologie wäre zum Beispiel, dass ich sage: In dem Ordner habe ich Netzwerkgeräte, und dann kann ich über den Ordner sagen: Die sollen eben alle mit SNMP überwacht werden.
[0:10:24] Dritte Möglichkeit: Organisation - würde nach Personengruppen gehen, zum Beispiel alle Leute, die für die Linux Server verantwortlich sind. Da habe ich dann wieder den Vorteil, dass ich am Ordner Berechtigungen festmachen kann, wer in diesem Hosts, wer die editieren darf und wer die im Monitoring sieht.
[0:10:42] Und natürlich kann ich alle diese drei Prinzipien auch kombinieren und je nach Ebene eine von denen auswählen.
[0:10:46] Ja, und damit sind wir mit unserer Trilogie durch. Ich hoffe, es war interessant für euch, und wir sehen uns dann in Kürze bei der nächsten Folge.

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