Eines unserer Hauptanliegen von Checkmk 2.0 ist es, die Benutzerfreundlichkeit sowohl für Checkmk-Experten als auch für neue Anwender zu verbessern. Dafür haben wir nicht nur die GUI komplett neu überarbeitet, sondern auch die Navigation und das Dashboarding vereinfacht und um neue Funktionen erweitert. In diesem Blogartikel erfahren Sie alle Neuerungen zur verbesserten Nutzerfreundlichkeit von Checkmk 2.0:
- Verbesserte Nutzbarkeit mit der neuen Checkmk-Oberfläche
- Alles auf einem Blick: Neue Dashboards sorgen für Überblick
- Personalisieren Sie Ihr Monitoring: Neue Visualisierungsoptionen für aussagekräftige Dashboards
- Ein Dashboard für alles: Nutzen Sie die Macht der dynamischen Filter
- Metriken als Augenweide: Moderne Graphen für die Raw Edition
- Blick in die Zukunft: Erweiterte Prognosen für Metriken
- Labels überall: Mehr Kontext und Flexibilität durch die Nutzung von Labels
- Verbessertes Reporting für Managed Service Provider
Verbesserte Nutzbarkeit mit der neuen Checkmk-Oberfläche
Ein Ziel unserer komplett neuen GUI ist es, dass Anwender sich intuitiv besser in Checkmk zurechtfinden. Dafür haben wir die Navigation vereinfacht, die hauptsächlich über die Navigationsleiste auf der linken Seite stattfinden wird. Die Sidebar auf der rechten Seite wird künftig hauptsächlich als Status-Indikator zum Einsatz kommen. Sie lässt sich außerdem mit einem Knopfdruck ein- und ausblenden oder auf der linken Seite anordnen.
Unter dem Menü-Punkt Monitor in der Navigationsleiste sind beispielsweise die Inhalte aufgeführt, die sich in der Vorgängerversion unter den Views-Snap-in befunden haben. Die integrierte, leistungsstarke Suche ermöglicht – wie die vorherige Quicksearch – die Suche nach Hosts, Services, Tags und Labels.
Unter dem Menü Customize ist es für den Anwender problemlos möglich, seine Checkmk-Instanz an seine Bedürfnisse anzupassen, dort kann er beispielsweise individuelle Dashboards anlegen. Hier ist auch das Reporting sowie das SLA-Reporting (beschränkt auf die Enterprise Edition) zu finden.
Die WATO wird mit Checkmk 2.0 ebenfalls umbenannt. Alle Module finden sich künftig unter dem Menü-Punkt Setup. Eine integrierte Suchfunktion erlaubt die Suche nach allen Arten von Regeln oder globalen Konfigurationen, aber auch von Hosts, um schnell zum gewünschten Ziel zu kommen.
Unter User kann der Anwender problemlos zwischen dem Dark- oder Bright-Theme wechseln. Unter Edit profile lässt sich außerdem der Beginner- oder Experten-Modus konfigurieren. Migriert ein Nutzer von einer älteren Version auf Checkmk, ist standardmäßig der Experten-Modus aktiv, der alle Funktionen anzeigt. Bei einer Neuinstallation ist hingegen der Beginner-Modus aktiv, sodass einige – eher für fortgeschrittene User wichtige – Funktionen erst nach einem Klick auf „show more“ angezeigt werden. Dadurch soll es für Anfänger einfacher sein, sich schneller in Checkmk zurechtzufinden.
Ferner haben wir in der neuen Version die kontextsensitive In-page-Menüs verbessert und erweitert. Dort befinden sich alle Aktionen, die der Anwender auf einer Ansicht beziehungsweise Seite ausführen kann, etwa Downtimes planen oder die Host-Konfiguration aufzurufen. Bread-Crumbs sollen zudem den Anwendern dabei helfen, jederzeit zu wissen, wo sie sich in ihrer Monitoring-Umgebung befinden.
Alles auf einem Blick: Neue Dashboards sorgen für Überblick
Das Overview-Dashboard in der Checkmk Enterprise Edition ist dafür da, um einen guten Überblick über die gesamte Monitoring-Umgebung – insbesondere in verteilten Instanzen – zu geben. Mit der neuen Version führen wir nun auch ein neues Checkmk-Server-orientiertes Dashboard ein. Es wird alle Sites zusammen mit all ihren wichtigen Leistungsmetriken umfassen. Auf diese Weise erhalten Sie die wichtigsten Informationen über Ihre Checkmk-Server (z.B. OS, Last etc.) und Sites (z.B. Anzahl der Hosts/Services, Version, Nutzungsmetriken, Zustand der Site-Prozesse).
Personalisieren Sie Ihr Monitoring: Neue Visualisierungsoptionen für aussagekräftige Dashboards
Wie bereits erwähnt, haben wir zum einen das Look-and-Feel unserer Dashboards verbessert – aber auch ihre Handhabung durch den Nutzer überarbeitet. Unser Dashboard verfügt über einen ausgeklügelten Algorithmus, der es auf die individuelle Bildschirmgröße des Nutzers rendert. Der Algorithmus hat zwei Modi: Entweder kann der Anwender die Abmessungen eines Dashlets manuell steuern oder aber der Algorithmus übernimmt die Größenanpassung automatisch.
Es ist jedoch auch möglich, beide Modi zu verwenden, indem der Nutzer eine Seite eines Elements manuell dimensioniert und die andere automatisch durch den Algorithmus anpassen lässt. Wir haben mit Checkmk 2.0 den Mechanismus nicht komplett geändert, aber wir haben versucht, es für den Nutzer intuitiver zu gestalten. So soll es nun auf den ersten Blick ersichtlich sein, welche Seite eines Dashlets sich manuell oder automatisch dimensionieren lässt. Ferner lässt sich der Modus mit einem Klick auf der jeweiligen Seite nun einfach ändern.
Zu den Neuerungen in der Enterprise Edition gehören auch neue Dashboard-Elemente, die das Erstellen von individuellen Dashboards mit Graphen und Werten ermöglichen. Unter anderem gibt es eine Messgerät-Ansicht, die eine bestimmte Metrik anzeigt und über weitere zusätzliche Funktionen wie beispielsweise ein Histogramm verfügt. Allgemein haben wir die Art und Weise wie Dashlets konfiguriert werden überarbeitet und vereinfacht.
Mit Ausnahme der Zeitreihendiagramme hat Checkmk bisher die Möglichkeit gefehlt, Daten auf andere Art und Weise zu visualisieren. Mit der neuen Version 2.0 erweitern wir die Visualisierungsmöglichkeiten um mehrere Optionen:
Vor Checkmk 2.0 musste der Anwender eine View erstellen und klonen, um ein Dashlet in seinem Dashboard zu sehen. Alle darauffolgenden Änderungen an der Ansicht musste er zweimal durchführen: In der View und im Dashboard. Mit der neuen Version hat er nun die Möglichkeit, mit einem neuen Dashlet bereits bestehende Ansichten zu referenzieren – ohne sie vorher klonen zu müssen. Das heißt, dass eine Änderung in der View nun automatisch in das Dashboard übertragen wird.
Ein Dashboard für alles: Nutzen Sie die Macht der dynamischen Filter
Viele Checkmk-Nutzer betreiben mehrere Instanzen des gleichen Systems. Wenn ein User zum Beispiel zehn Oracle-Datenbanken hosted und für jede einzelne ein eigenes Dashboard haben möchte, kann es für ihn sehr ärgerlich sein, wenn er jedes dieser Dashboards von Grund auf neu erstellen oder jedes Mal kopieren müsste.
Für diesen Fall haben wir ab Checkmk 2.0 eine neue Filter-Mechanik eingeführt, die es dem Anwender erlaubt, eine einzelne Dashboard-Vorlage zu erstellen, etwa ein „Oracle Overview Template“. Wenn er nur seine „Oracle-Datenbank5“ anschauen möchte, kann er das Filter-Kriterium nun beim Aufrufen des Dashboards dem gewünschten Filtertyp hinzufügen. Checkmk wird daraufhin das Dashboard für diese spezifische Instanz rendern. Ist der Nutzer Administrator für diese Instanz und somit möglicherweise nur an dieser interessiert, kann er das gefilterte Dashboard auch als Lesezeichen speichern und somit schneller darauf zugreifen.
Metriken als Augenweide: Moderne Graphen für die Raw Edition
Darüber hinaus haben wir die Graphen der Checkmk Raw Edition modernisiert. Das heißt, wir haben das bisherige PNP4Nagios-Graphen durch das HTML5 Graphing aus der Enterprise Edition ersetzt. Das Graphing-System der Raw Edition wird jedoch nicht den kompletten Funktionsumfang der Enterprise Edition enthalten, sondern die Funktionen bieten, die das bisherige PNP4Nagios-Graphing beinhaltet hat. Kombinierte Graphen oder die Forecast-Graphen bleiben beispielsweise weiterhin auf die Checkmk Enterprise Edition beschränkt.
Künftig ist es möglich, die Raw Edition mit Grafana zu verbinden. Dies war bisher nur auf die Enterprise Edition begrenzt. Die Grafana-Anbindung wird die gleichen Funktionen haben wie die Enterprise Edition. Ferner haben wir den Grafana-Connector modernisiert, um seine Sicherheit und Stabilität zu verbessern.
Blick in die Zukunft: Erweiterte Prognosen für Metriken
Mit Checkmk 1.6 haben wir im letzten Jahr die Möglichkeit eingeführt, Vorhersagen zur Entwicklung von bestimmten überwachten Metriken zu treffen. Da die Forecasting-Funktion auf Mathematik-Libraries eines Drittherstellers basierten, hat sich die Installation etwas umständlich gestaltet. Dies haben wir zur Version 2.0 nochmals geändert: Die Libraries des anderen Herstellers haben wir auf das Nötigste reduziert, sodass wir die Funktionen nun mit Checkmk nativ ausliefern können, ohne, dass Checkmk dadurch enorm viel unnötigen Speicherplatz belegt. Zudem haben wir die Handhabung der Funktion nochmals vereinfacht.
Das Forecasting-Feature bietet die Möglichkeit, viele der Einflüsse zu berücksichtigen, die Monitoring-Daten auf täglicher Basis zeigen, etwa Periodizität. Das heißt, dass unterschiedliche Lasten am Tag und in der Nacht sowie zu Spitzenzeiten auftreten. Mit all diesen Faktoren kann unser Modell extrem gut umgehen.
Die Forecasting-Funktion soll besonders dabei helfen, Vorhersagen zu den benötigten Kapazitäten in einer IT-Infrastruktur zu treffen. So soll Checkmk mögliche Engpässe vorab erkennen können. Um die Vorhersagefunktion auszuprobieren, muss der Nutzer zu einer Metrik seiner Wahl navigieren und anschließend auf das Forecast-Icon der Metrik klicken. Dort lassen sich auch verschiedene Einstellungen vornehmen.
Mehr Flexibilität bei der Verwendung von Labels
Mit Checkmk 1.6 haben wir Labels als zusätzliche Merkmalklasse eingeführt. Bereits zuvor hat Checkmk mit den sogenannten Tags ein ähnliches Konzept beinhaltet. Diese ließen sich als Attribut zu einem Host hinzufügen – mit der Besonderheit, dass der Administrator die Tag-Gruppen und Tags vordefiniert hat.
Labels sind hingegen deutlich flexibler und ein gängiges Konzept in der Cloud-Welt. Es ist außerdem möglich, dass Checkmk-Plugins bei der Erkennung automatisch ein Label an einen Host oder Service vergeben. Da Labels zunehmend beliebter werden, haben wir ihre Verwendung mit Checkmk 2.0 nun erweitert.
Checkmk 2.0 erkennt Labels automatisch und setzt diese für Betriebssysteme (Linux, Windows etc.) und Gerätetypen (Firewall, Switch etc.) – basierend auf den Informationen, die es von den Hosts via Agent oder SNMP sammelt. Durch die Erweiterung der Discovery-Regeln ist es nun möglich, spezifische Service-Labels beispielsweise für entdeckte Netzwerkschnittstellen zu setzen, etwa für alle Schnittstellen eines Switches oder eben spezifische für die Uplink-Ports.
Bei der Process-Discovery verhält es sich ähnlich: Erkennt Checkmk zum Beispiel einen Prozess namens „apache“ auf einem Host, kann es diesen anschließend als „Web-Server“ labeln. Basierend auf diesen Host-Labels ist es anschließend möglich, Views oder Regeln zu erstellen. Darüber hinaus kann Checkmk 2.0 die Labels für Notifications verwenden.
Auf der Kommandozeile wird es außerdem möglich sein, exklusive Label-Discoveries durchzuführen. Dies ist beispielsweise wichtig für Bulk-Discoveries.
Da viele Setups unsere Tags verwenden, wollen wir die Pflege von Tag-Konfigurationen unterstützen. Dafür haben wir eine Seite hinzugefügt, die die Verwendung aller Tags in der Konfiguration einer Checkmk-Instanz analysiert. Dies beinhaltet auch eine Übersicht über alle verwendeten Tags, sodass es einfacher ist, diese zu überarbeiten oder zu bereinigen.
Verbessertes Reporting für Managed Service Provider
Für Managed Service Provider ist es normal, ihren Kunden Berichte über die Qualität der geleisteten Dienste zu geben. Auf Wunsch unserer Managed-Service-Kunden haben wir daher die Reporting-Funktionen von Checkmk verbessert. Diese können zudem auch relevant für Nutzer der Enterprise Edition sein.
Um die Berichte optisch ansehnlicher zu gestalten, ist es möglich, Titelseiten zu erstellen, um beispielsweise längere Reports einzuleiten. Das Inhaltsverzeichnis soll außerdem dabei helfen, umfangreichere Berichte übersichtlicher zu gestalten. Anwender der Managed Services Edition sind künftig außerdem in der Lage, einen Standard-Report für all ihre Kunden anzulegen. Für diesen können sie außerdem kundenspezifische Layouts verwenden. Diese Möglichkeit ist jedoch ausschließlich auf die Managed Services Edition beschränkt.
Weitere Informationen rund um Checkmk 2.0
Lesen Sie auch die anderen Blogartikel zu den neuen Funktionen von Checkmk 2.0:
- Cloud und Container: Monitoring von modernen IT-Assets
- Netzwerk-Monitoring: Tiefere Einblicke und verbesserte Konfiguration
- Neue APIs sorgen für Automatisierung und mehr Stabilität
- Mehr Power unter der Haube – Verbesserungen am Checkmk-Core
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Weitere Informationen rund um Checkmk 2.0 finden Sie im Checkmk-Forum, im Checkmk-Handbuch auf unserem YouTube-Kanal.